Rolf Redlin Die Autoren-Website

Lebenslauf
Rolf Redlin wurde 1958 in Hamburg als Sohn eines Hafenarbeiters geboren. Er absolvierte ein naturwissenschaftliches Studium und veröffentlichte mehrere Sachbücher zu populären technischen Themen, unter anderem fünf Motorradbücher.
Redlin lebt in Hamburg und Nordwestmecklenburg. Er ist in der Medizintechnik tätig.

Aktiv im EiderSchreibwerk.

Rolf-Redlin 2
Lesung im Speicherstadtmuseum am 25. Feb. 2011 (von links nach rechts):
Bärbel Dahms (www.kultours-hamburg.de), Detlef Grumbach (Männerschwarm Verlag), Rolf Redlin (trinkt Jever, kein Becks)

Fragen an den Autor (2010)
Sind Rolf Redlins Romane autobiografisch?
Rolf Redlin (lacht): Das wurde zwar 2009 im Vorfeld von ›Leipzig liest‹ zur Lesung von ›Bodycheck‹ so angekündigt, ist aber nicht der Fall. Vermutlich ist das die häufigste Frage, die einem Autor gestellt wird. Die Antwort lautet definitiv ›Nein!‹. Keiner meiner Romane ist autobiografisch. Aber ich nehme es als Kompliment. Schließlich zeigt es, dass meine Geschichten der Lebenswirklichkeit entsprechen.
Was treibt dich denn beim Schreiben an?
Rolf Redlin: Ich liebe meine Figuren. Während des Schreibens werden sie mir zu guten Freunden. Ich weiß alles über sie. Selbst mein Freundeskreis wird mit Neuigkeiten über das Verhalten der Figuren versorgt.
Aber du hast ein Faible für Abiturienten-Bashing?
Rolf Redlin: Quatsch! Toralf hat doch auch Abitur. Es war mir sogar sehr wichtig, Toralf nicht als Dumpfbacke darzustellen. Das Klischee das glatzköpfigen Ossies ohne Intellekt wäre doch nun wirklich platt gewesen.
Trotzdem weht ein Hauch von Schwulenfeindlichkeit durch ›Bodycheck‹ und ›Bullenbeißer‹. Ein Rezensent der ›Siegessäule‹ hat das ›Beigeschmack‹ genannt.
Rolf Redlin: Was für dummer Vorwurf. Vermutlich bezieht sich das auf Textstellen wie jene in ›Bodycheck‹, in der Toralf zu Manfred sagt: »Wenn schon Sex mit einem Mann, dann doch mit einem richtigen Mann und nicht mit einem, der sich wie eine Frau benimmt.« Aber wo ist das Schwulenfeindlich? Das ist genauso wenig schwulenfeindlich, wie wenn junge Boys sich in Anzeigen einen Lover ohne BBB (Bart, Bauch, Brille) wünschen. Man mag da andere Vorlieben haben, doch das ist dann eben so.
In diesem Zusammenhang können wir auch nochmal auf die Frage nach den autobiografischen Hintergrund zurückkommen. Genau dieser Dialog zwischen Toralf und Manfred ist ein schönes Beispiel für die Arbeitsweise von Autoren. Ich habe diese Aussage beinahe wortwörtlich auf einer Motorradausfahrt aufgeschnappt. Wir waren mit Geländemaschinen auf Offroad-Tour, kannten einander nicht und es war keine schwule Veranstaltung. Während einer Zigarettenpause brachte jemand zu meiner großen Verblüffung eben diesen Spruch. Erst Jahre später ist er dann als Mosaiksteinchen in meinen Roman gewandert.
Also geht es dir um echte Kerle? Ist Mann das nur, wenn man Bodybuilder ist?
Rolf Redlin: Der einzige Bodybuilder in meinen beiden Romanen ist Toralf. Manfred und Lars sind allenfalls Kraftsportler. Da ist schon ein Unterschied, vor allem in der Optik. Ich kann jetzt hier das Ende von ›Bullenbeißer‹ nicht vorwegnehmen, doch dieser Roman ist alles andere als eine Idealisierung von Muskelprotzen. Die Figur von Lars ist zugegebenermaßen ein männlicher Held mit allen Attributen die wir seit den siebziger Jahren aus Gründen der Political Correctness nicht mehr lesen durften. Doch Lars ist auch der typisch männliche Beziehungs-Legastheniker der auf den Gefühlen von Florian ziemlich rücksichtslos herumtrampelt.
Das mit dem Hafenarbeiter ist doch ausgedacht, oder?
Rolf Redlin: Durchaus nicht. Mein Vater hat Maurer gelernt, ist vor dem Krieg zur See gefahren und hat nach dem Krieg hier in Hamburger Hafen als Quartiersmann gearbeitet. Die meisten kennen den Beruf aus einem Hit von Harry Belafonte: Im Englischen heißt es Tallymann. Heute nennt sich das ›Fachkraft für Hafenlogistik‹.


Impressum
Susanne Heinsohn
Seehofallee 23, 22177 Hamburg
Kontakt: rolf (at) rolf-redlin.de

Links
Website des Männerschwarm Verlag
Wikipedia: Männerschwarm Verlag
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